Erforschung der Auswirkungen von Wasserstoff auf Materialien
Etliche metallische Werkstoffe verändern sich unter dem Einfluss von Wasserstoff. Die Festigkeit und Duktilität nimmt ab, es kann zu Rissen oder gar zu Brüchen kommen. Kurz gesagt: Für viele Materialien kann Wasserstoff die Lebensdauer empfindlich verkürzen und schlimmstenfalls zum Ausfall ganzer Bauelemente führen. In anderen Bereichen dagegen erweist sich die Absorption von Wasserstoff in die zu behandelnde Substanz als äußerst vorteilhaft. So wird beispielsweise bei der Herstellung von hochwertigen seltenerdhaltigen Sintermagneten das Ausgangsmaterial in Form von Gussblöcken mittels Wasserstoff gezielt in ein Magnetpulver mit verbesserter Mahlbarkeit überführt. Die Aufnahme und das Einlagern von Wasserstoff in einen Werkstoff werden allgemein als Wasserstoffversprödung bezeichnet.
Das Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen erforscht nicht nur die Auswirkung von Wasserstoff auf einzelne Metalllegierungen, sondern untersucht auch auch komplette Verbundkörper. Für Bauteile kleinerer Abmessung ist dafür ein Wasserstoff-Reaktor mit einem Druckbereich von wenigen mbar bis hin zu 100 bar vorhanden. Ein weiterer Wasserstoff-Autoklav erlaubt die Untersuchung von Proben bis zu einem Gewicht von 50 kg, bis zu einem maximalen Druck von 10 bar H2 und Temperaturen bis 500 °C.