„Tag der offenen Tür“ am Fraunhofer IWKS: Wasserstoff bewegt!

Interessiert, diskussionsfreudig, begeistert: Rund 200 Bürgerinnen und Bürger haben am 21. Juni 2024 die Einladung zum „Open Lab Day H2“ an der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Hanau wahrgenommen. Sie nutzten die Chance, einen Einblick in die sonst verschlossenen Labore der Fraunhofer-Einrichtung zu erhalten und die Forschungsarbeiten rund um das Thema „Wasserstoff“ kennenzulernen.

© Fraunhofer IWKS
OpenLab Day H2 am Fraunhofer IWKS in Hanau
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Das Event wurde vom Fraunhofer Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen (»GreenMat4H2«), eine Forschungsinitiative des Fraunhofer IWKS und des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, veranstaltet. Parallel dazu öffnete das Fraunhofer LBF in Darmstadt seine Türen für die Bevölkerung aus dem Umkreis. Der „Open Lab Day H2“ fand im Rahmen der Woche des Wasserstoffs statt, in der auch 2024 wieder Unternehmen, Hochschulen, Netzwerke, Initiativen, Kreise und Städte bundesweit zu vielfältigen Events rund um den Energieträger eingeladen hatten.

»Open Lab Day H2« in Hanau

Wie schaffen wir es in Zukunft, eine sichere Energieversorgung zu ermöglichen? Wie realisieren wir eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für die Wasserstoffökonomie? Wie können bereits im Umlauf befindliche Rohstoffe aus alten Produkten zurückgewonnen und in neue eingesetzt werden? Und welche Alternativen gibt es für Rohstoffe in diesem Bereich? Auf diese und weitere Fragen gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Einrichtung IWKS Ende letzter Woche im Rahmen des „Open Lab Day H2“ den zahlreich erschienenen großen und kleinen Besuchenden Antworten.

Vor Ort erwartete die Bürgerinnen und Bürger spannende Einblicke in die Labore und Forschungsbereiche der Fraunhofer-Einrichtung sowie vielfältige Mitmach-Aktionen für jedes Alter. Laborführungen und Exponats-Ausstellungen rund um eine nachhaltige, abfallfreie Kreislaufwirtschaft sowie Kurzvorträge zum Thema „Wasserstoff“ ermöglichten es, hinter die Kulissen einer anwendungsorientieren Forschungseinrichtung zu schauen. Vor Ort konnte unter anderem hautnah erlebt werden, welche Tücken Abfalltrennung birgt und auf was es bei der Sortierung von Abfall besonders zu beachten gilt. Es konnte individuell berechnet werden, welchen durchschnittlichen CO2-Fußabdruck man selbst auf der Erde hinterlässt und wie man diesen bestmöglich reduzieren kann. Eine Rallye mit verschiedenen Schätzfragen, einem Parcours für H2-Autos und vielem mehr brachte selbst den Kleinsten die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Wasserstoff“ spielerisch näher. In Experimenten wurde zudem gezeigt, wie mittels einer natürlichen Energiequelle wie Licht eine Wasser-Elektrolyse – die Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff – durchgeführt werden kann, um Wasserstoff zu gewinnen.

„Als Fraunhofer-Forschungsinitiative ist es uns auch ein Anliegen, die Bevölkerung in unsere Forschungstätigkeit einzubeziehen und Aufklärungsarbeit zum Thema „grünem“ Wasserstoff zu leisten. Wir möchten aufzeigen, welche Chancen sich durch Wasserstoffanwendungen ergeben, wo deren Grenzen liegen und was noch zu tun ist, um unsere Klimaziele zu erreichen“, erläutert Dr. Till Frömling, Mitarbeitender des Fraunhofer IWKS und Leitung Division Materials des Leistungszentrums-Wasserstoff Hessen, die Hintergründe der Veranstaltung. Der „Tag der offenen Tür“ hat auch diesmal wieder die Relevanz des „Energieträgers der Zukunft“ gezeigt, sowie das große Interesse und Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu realisieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Angewandte Forschung für die Wasserstoffwirtschaft in Hessen

Im Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen »GreenMat4H2« bündeln Fraunhofer IWKS und Fraunhofer LBF ihre Kompetenzen, um Konzepte für eine nachhaltige, geopolitisch unabhängige, effiziente und sichere Wasserstoffwirtschaft zu erarbeiten. Berücksichtigt wird der gesamte Lebenszyklus von Produkten und Systemen einer Wasserstoffökonomie, von der Erzeugung über Speicherung und Transport bis hin zur Nutzung und Wiederverwertung. Dabei fokussiert das Fraunhofer LBF auf die Zuverlässigkeit und Betriebsfestigkeit von mit Wasserstoff beaufschlagten Systemen; das Fraunhofer IWKS auf die Zirkularität und Rezyklierbarkeit von Komponenten.

Im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus hat sich das Leistungszentrum-Wasserstoff Hessen als Kompetenzzentrum und Austauschplattform für die Akteure der Wasserstoffwirtschaft etabliert.